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Liebe Leserinnen, liebe Leser!


vergangene Woche hatte ich die Ehre, eine hochinteressante Veranstaltung zu moderieren: Unter dem Titel „Fachdialog kommunale Wärmeplanung“ (sind Sie noch da?) haben Expertinnen und Experten für, nun ja, Wärmeplanung aus unseren Bundesländern sowie aus Deutschland und Dänemark best practices verglichen und diskutiert, wie man die Wärmewende in den nächsten Jahrzehnten hinbekommt.

Weil wir das Thema an dieser Stelle ja schon einmal hatten, möchte ich nur kurz zusammenfassen, dass auch dort die Meinung vorherrscht, dass das ursprünglich geplante Erneuerbare-Wärme-Gesetz mit klaren Vorschriften für den Ausstieg aus fossilen Heizungen eine sehr sinnvolle Sache gewesen wäre. Aber weil die Koalition dann doch der Mut verlassen hat, bleibt es im Gebäudebestand bei der Freiwilligkeit: Wer weiter mit Gas heizen will, den hält bis auf Weiteres kein Gesetz davon ab.

Warm, wärmer, am wärmsten
Resignation ist natürlich trotzdem keine Alternative, und genau deswegen fand ich interessant, was eine Projektgruppe aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Länder Salzburg, Steiermark und Wien gemeinsam mit etlichen Forscherinnen und Forschern auf die Beine gestellt hat: In einem „Wärmeatlas“ verbinden sie Daten zu bestehenden Gebäuden mit jenen zu Wärmepotenzialen – wo Fernwärmeleitungen liegen, wo welche Form von Geothermie verfügbar wäre usw.
 
 
 
 
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Diese Kombination wird es demnächst ermöglichen, bei Energieberatungen oder in eigenen Apps jedem einzelnen Hauseigentümer auf Knopfdruck Optionen anzubieten: Wie viel Aufwand würde ein Wechsel des Heizsystems bedeuten, wer ist der richtige Ansprechpartner, etc. Auf der anderen Seite wird es für Gemeinden so viel einfacher, für ihr Gebiet Wärmepläne zu erstellen und so klare Botschaften zu senden, wo sich beispielsweise Fernwärmenetze hinentwickeln sollen und wo sich Eigentümer selbst nach einer Heizung umschauen müssen.

Datenschätze heben
Wenn Sie jetzt denken: Das müsste doch selbstverständlich sein, dann täuschen Sie sich. In manchen Ländern, habe ich gelernt, gibt es nicht einmal zentrale Daten, wo überhaupt Fernwärmeleitungen liegen, von einer Vernetzung ganz zu schweigen. Das klingt für mich nach einer wirklich guten Sache: Mit einigermaßen überschaubarem Aufwand wird es auf einmal viel einfacher, Haushalten vorzurechnen, wie einfach es wäre (oder eben nicht), auf erneuerbare Heizungen umzusteigen.

An dieses Projekt musste ich auch wieder denken, als ich am Wochenende einen Blogbeitrag von AMS-Chef Johannes Kopf gelesen habe. Der schreibt im neuen Buch von Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel, dass man im Schulbereich nur vorhandene Datenschätze heben und zusammenführen müsste, um herauszufinden, an welchen Schulen tatsächlich Handlungsbedarf besteht – und wo man individuell ansetzen kann: „Wie viele Maturanten aus jenem Gymnasium brechen ihr Studium ab? Was verdienen die Absolventen eines konkreten Studiums an jener FH oder an einer anderen? Wie viel Prozent der Pflichtschulabsolventen zweier unterschiedlicher Neuen Mittelschulen sind nach 18 Monaten arbeitslos?“ und ähnliche Fragen schlägt Kopf als Grundlage für „Biber“ vor, ein „BildungsBezogenes Erwerbskarrierenmonitoring“, das Schulen helfen soll, Probleme zu erkennen und zu verbessern.

Auch das wäre grundvernünftig – man muss diese Daten noch nicht einmal allen offenlegen (obwohl das natürlich wünschenswert wäre), es wäre schon einmal eine Hilfe, wenn sie den zuständigen Lehrerinnen und Lehrern und ihren Führungskräften zur Verfügung stünden.

Measure of a Man
Was diese Beispiele gemeinsam haben: Sie zeigen Wege auf, wie die kluge Verknüpfung von Daten das Leben in Österreich sauberer, effizienter und vielleicht sogar besser machen kann – und das um einen Bruchteil der Kosten, den politische Projekte sonst oft so verursachen. 

Solche Initiativen einzuleiten, ihnen datenschutzrechtliche Steine aus dem Weg zu räumen oder sogar vorhandene Datensätze für die Forschung freizugeben, wäre ein sinnvolles Unterfangen und tatsächlich „low hanging fruit“. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lobbyieren zum Beispiel seit Jahren für den Zugang zu (anonymisierten) Gesundheitsdaten, dazu fehlen aber noch Verordnungen von Ministerium und Kassen. 

Ein weiterer Schritt könnte eine gemeinsame Datenstrategie von Bund und Ländern sein, vielleicht sogar mit einer zentralen Anlaufstelle, die best practices aus dem In- und Ausland sammelt und sie mit Rückenwind weiterträgt. Da gäbe es noch viel Potenzial.

Beste Grüße,
Ihr Georg Renner
 
 
 
 
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