Die Mechanisierung hat das Leben von Bäuer:innen erleichtert. Aber was sind die Konsequenzen für Boden, Umwelt und Klima? ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ 
                                                           
 
 
 
 
 
 
Liebe Leserin, lieber Leser,

stell dir eine typische Bauernküche vor. Der Geruch vom Buttermachen liegt noch in der Luft. Draußen dämmert es schon, vor dem Fenster rollt ein Traktor über den Hof. Es ist die Küche von Hermann Kalhammer, das Bauernhaus ist mehr als hundert Jahre alt. Für die aktuelle Breitengrade-Recherche über Traktoren hat mir Kalhammer davon erzählt, wie die Maschinen auf vier massiven Rädern sein Leben verändert haben.

Traktoren sind ein Symbol für die Mechanisierung der Landwirtschaft. Die hat einerseits das Leben der Bauern, – auch das von  Kalhammer – erleichtert und andererseits die Emissionen des Sektors massiv steigen lassen. Weltweit ist der Forst- und Agrarsektor für 13 bis 21 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich, je nach Region und Art der Wirtschaft. Den größten Beitrag dazu leisten Rinderzuchten und die Abholzung von Regenwäldern. 

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ALLES FÜR DEN TRAKTOR
 
 
 
 
Als die ersten Traktoren in Kalhammers Dorf anrollten, galt: Wer die größeren hatte, war dem Fortschritt als Bauer näher. Mit der Zeit wurden die Geräte immer größer und der Druck, als Betrieb zu wachsen, stärker. Für den Boden bedeutete das ebenso Druck – die schweren Geräte machen ihn fest. Dadurch gelangt zum Beispiel weniger Luft in die Bodenschichten.

Was sind die Konsequenzen der Mechanisierung der Landwirtschaft für Natur, Boden und Menschen? Und wer unter den Menschen, die Lebensmittel anbauen, wendet sich von Traktoren ab? Diese Fragen haben mich in meiner aktuellen Recherche beschäftigt.

Weiter reisen wir in diesem Newsletter zu verschiedenen Landwirtschaftsformen nach Indien, in die USA und nach Kanada.
 
 
 
 
 
 
 
 
INDIEN
Die Milch geht aus
 
 
 
 
 
 
 
 
Down To Earth berichtet in einer großen Recherche, dass extrem viele Milchbauern und -bäuerinnen in Indien aus der Branche aussteigen oder den Ausstieg planen. Gründe dafür gibt es viele. Die Milchkühe produzieren wegen Hitze-Stress weniger Milch, was das Geschäft weniger lukrativ macht. Durch die fortschreitende Erderhitzung, pflanzen sich die Tiere auch immer weniger fort.

Nun will die Politik mit einem Regierungsprogramm die künstliche Fortpflanzung antreiben, um wieder mehr Milchkühe im Land zu haben. Doch auch dazu gibt es kritische Stimmen. Zum Beispiel, weil es schon länger Probleme im Land mit der Entsorgung toter Tiere gibt. Ein plötzlicher Anstieg der Tier-Population könnte das Problem verschärfen.
 
 
 
 
ZU DOWN TO EARTH
 
 
 
 
 
 
 
 
USA
Hausgemachte Probleme
 
 
 
 
 
 
 
 
Die Landwirtschaft, wie sie heute zum größten Teil aufgebaut ist, leidet nicht nur unter den Folgen der Klimakrise, sondern ist selbst auch Teil des Problems. Vor allem in den USA, wo Rinderzuchten sich kilometerweit über Landschaften erstrecken, wird die Problematik besonders sichtbar. Dieser Artikel von The Guardian fasst die Probleme der Landwirtschaft in den USA in fünf Punkten zusammen. 

Es würden viel zu viele Lebensmittel produziert, doch ein großer Teil davon sei nicht für die Menschen bestimmt, sondern diene der Automobilindustrie oder der Fleischproduktion, argumentiert die Autorin etwa. 40 Prozent der Maisernte – die den größten Anteil der Getreideernte in den USA ausmacht – werde zum Beispiel zur Herstellung von Benzin verwendet.

Außerdem verschärfe die industrielle Landwirtschaft die Klimakrise und mache Bauernhöfe noch vulnerabler. Aber um nicht alle Hoffnung zu verlieren, sollte man im Kopf behalten: Ausweglos ist die Sache nicht. Subventionen, die ökologische Landwirtschaft fördern, können das System verändern.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
ZU THE GUARDIAN
 
 
 
 
 
 
 
 
KANADA
Der Rockstar und sein Wintergemüse
 
 
 
 
 
 
 
 
Jean-Martin Fortier ist das zu wenig. Er ist Teil der Marketgarden-Gemeinschaft, die es mittlerweile auf der ganzen Welt verstreut gibt. Marktgärtnereien wollen, Menschen im Umfeld wieder mit kleineren Betrieben ernähren – und das vor allem pflanzlich. In Quebec betreibt Fortier mit seiner Marktgärtnerei bio-intensiven Gemüsebau.
 
 
 
 
Jean-Martin Fortier mit buntem Wintergemüse in seinem Folientunnel.
 
 
 
 
Sein Ziel ist auch großer Ertrag, aber gleichzeitig soll dem Mikroklima, der Biodiversität und dem Boden nicht geschadet werden. In der Szene bezeichnen ihn viele als „Rockstar“, sein Youtube-Kanal hat über 55.000 Abonnent:innen. In seinem zweiten Buch schreibt Fortier über den Anbau von Wintergemüse. Den ganzen Winter über bis in den Frühling hinein erntet er. Mit gar keiner oder nur minimaler Beheizung friert der Spinat zwar, aber er erholt sich wieder. Auf seinem Youtube-Kanal erzählt Fortier regelmäßig, wie seine Farm funktioniert.
 
 
 
 
ZU YOUTUBE
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Breitengrade-Quiz
 
 
 
Wie breit ist der größte Traktor der Welt?
 
 
 
 
A) 10 Meter
B) 24 Meter
C) 35 Meter

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Auflösung aus #22: 19 Prozent der europäischen Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht. Glückwunsch an Julia A., die das Quiz gewonnen hat.
 
 
 
 
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Die nächste Ausgabe erscheint am 18. Jänner.

In der Zwischenzeit wünsch ich: schöne Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr!

Katharina Brunner
 
 
 
 
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