Es gibt noch Einiges, das wir stärken, schützen und bewahren können. ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ 
                                                           
 
 
 
 
 
 
Neue Perspektiven auf die Klimakrise
 
 
 
 

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Klimakrise nimmt uns Vieles, was uns lieb ist: Vogelgezwitscher, grüne Wiesen und gesunde Wälder, sichere Ernten, Zugang zu Trinkwasser und Tage ohne Katastrophenmeldungen. Das ist die harte Realität, und darüber zu sprechen, ist wichtig. Im letzten Breitengrade-Newsletter des Jahres will ich aber eine weitere Seite der Realität aufzeigen: Es gibt noch Einiges, das wir stärken, schützen und bewahren können.
Menschen tun es bereits auf unterschiedliche Weise. 
Zum Beispiel Klimaklagen: Sie sind bereits da, sie können wir stärken. Ein gutes Beispiel dafür ist die Insel Pari in Indonesien. Inselbewohner:innen schlossen sich mit internationalen Organisationen zusammen, um das Schweizer Beton-Unternehmen Holcim, einen der größten Umweltverschmutzer, zu verklagen. Genaueres liest du im aktuellen Breitengrade-Text, der für dich freigeschaltet ist:
   




Eine Folge der Klimakrise ist der Verlust von Artenvielfalt. Doch eine Nachricht dazu hat mich besonders gefreut: sie zu schützen, zahlt sich aus, denn Arten-Bestände können sich erholen. Nach vielen Maßnahmen ist zum Beispiel die Population des südwestlichen Spitzmaulnashorns um mehr als elf Prozent gestiegen. Die Internationale Union für die Erhaltung der Natur (IUCN) hat es im März 2020 von „gefährdet“ auf „nahezu bedroht“ umgestuft. 48 Spezies konnten von Naturschützer:innen vor dem Aussterben bewahrt werden, zeigt eine Studie.

Wie wir schon wissen: Alles in der Natur ist verbunden. So auch Biodiversität und unser Ernährungssystem – auch hier bringen wir Menschen den Planeten über seine Grenzen. Aber es gibt bereits viele Lösungen, wie sich Landwirtschaft verändern kann, sodass sie die Umwelt weniger zerstört. Eine schonende Landwirtschaftsform gibt es schon lange, sie können wir bewahren: den Pastoralismus. Hirt:innen ziehen mit Tierherden zwischen Weideflächen umher. Laut Food and Agriculture Organization of the United Nations wird rund ein Viertel der gesamten Fläche der Erde mit Pastoralismus bewirtschaftet. Die Form lässt mehr Platz für Artenschutz als industrialisierte Landwirtschaft. Das Umherziehen bringt den Lebensräumen die nötige Ruhe.
Außerdem reisen wir in diesem Newsletter nach Barcelona, Indien und kommen am Ende zurück nach Indonesien, um ein journalistisches Format der besonderen Art auszuprobieren.

Herzliche Grüße und einen guten Start ins neue Jahr, 
Katharina Brunner

PS: Schön, dass du da bist. Mein Kollege Manuel und ich freuen uns, wenn du diesen Newsletter weiterleitest und im neuen Jahr noch mehr Menschen die Breitengrade-Geschichten lesen.
 
 
 
 
PARI | - 4°
 
 
 
 
 
 
 
 
Anzeige aus Indonesien
 
 
 
 
Die Klimakrise bedroht das Leben auf Pari. Bis 2050 könnte ein Großteil der Insel versunken sein. Vier Bewohner verklagen nun einen großen CO2-Verursacher, den Schweizer Zementkonzern Holcim.
 
 
 
 
3 FRAGEN AN DEN AUTOR
 
 
 
 
„Klagen sind ein letztes Mittel“
 
 
 
 
   
     
Wie hast du die Stimmung unter der Bevölkerung wahrgenommen, als du auf der Insel Pari recherchiert hast?

Ich war für meine Recherche länger vor Ort und bin anders mit den Menschen in Kontakt getreten, als es etwa Tourist:innen tun würden. Dadurch haben sich die Menschen mir gegenüber geöffnet. Sie haben ihre Angst vor den Auswirkungen der Klimakrise offen gezeigt. Sie machen sich große Sorgen darüber, dass ihre Heimat im Meer versinkt. Sie wissen nicht, was sie tun sollen, denn sie können nicht einfach fortziehen. Die Insel war über Generationen ihr Zuhause, schon lange vor der Unabhängigkeit Indonesiens im Jahr 1945. Also haben sie sich entschieden, sich zu wehren, und Klage gegen Holcim eingereicht.

Du lebst in Jakarta, einer Stadt, die auch vom Versinken bedroht ist. Die Regierung plant, die Hauptstadt einfach zu verlegen. Was hältst Du davon?

Ich habe 2016 angefangen, über das Sinken von Jakarta zu berichten. Damals hatte die Regierung schon begonnen, die sogenannte „Great Sea Wall“ zu errichten, eine gigantische Mauer, die Jakarta vor Fluten schützen soll. Dieses Projekt ist wegen der Auswirkungen auf die Umwelt höchst umstritten. 2019 habe ich dann von den Plänen der Regierung erfahren, die Hauptstadt zu verlegen. Was an beiden Projekten problematisch ist: Die Regierung bemüht sich nicht darum, die Ursachen des Sinkens anzugehen, nämlich die Grundwasserentnahme und das Bauen von Hochhäusern. Die Hauptstadt verlegen zu wollen und die eigentlichen Probleme einfach zu ignorieren, finde ich extrem feige.

Können Klima-Klagen eine Antwort sein auf die globalen Ungerechtigkeiten durch die Klimakrise?

Solche Klagen sind ein letztes Mittel, um die großen Emittenten zur Verantwortung zu ziehen. Es ist wirklich frustrierend, mit eigenen Augen anzusehen, wie vor allem arme Menschen auf kleinen Inseln unter der Klimakrise leiden. Wie ich in meinem Artikel geschrieben habe, steigt aber auch das Bewusstsein für die globalen Zusammenhänge und Ungerechtigkeiten. Gleichzeitig können sich diese Menschen nicht auf die Regierung verlassen, die ihrer Verantwortung nicht nachkommt. Die Menschen müssen selbst aktiv werden und der Regierung zeigen, dass gemeinsames Handeln möglich ist.
 
 
 
 
ZAHL DES MONATS
 
 
 
 
 
So viele Arten sind weltweit vom Aussterben bedroht. Das sind 28 Prozent aller Arten. 

Die Rote Liste der Weltnaturschutzunion gibt einen Überblick. Von 8. bis 19. Dezember wird die Biodiversitätskrise auf der Weltnaturkonferenz in Montreal besprochen. Vor allem geht es darum, mehr Flächen für den Schutz von Arten zu schaffen. Die Konferenz bekommt deutlich weniger Aufmerksamkeit als die COP27. Ihre Relevanz ist aber sicher nicht geringer. Biodiversität ist Lebensgrundlage, mehr dazu kannst Du auf Twitter lesen. Unter #DATUMKlimalexikon erklären wir dort regelmäßig Wörter, die in der Klimakrise bedeutsam sind.
 
 
 
 
BARCELONA | 41°
 
 
 
 
Stadteroberung mit Fahrrad-Kollektiv
 
 
 
 
Eine gemalte Weltkugel. Am Breitengrad 41 bei Barcelona steht ein Location-Zeichen. Daneben steht Breitengrad 41

In Barcelona bringt Bicibus, eine Art Fahrrad-Kolonne, jeden Tag Kinder mit dem Fahrrad in die Schule. Nicht nur macht das den Schulweg sicher und klima-neutral, wissenschaftliche Begleiter:innen wollen auch herausfinden, ob Aktionen wie diese die später Erwachsenen dabei beeinflussen, wie sie auf den öffentlichen Raum in der Stadt und Mobilität blicken: Wie viel Platz sollen Autos haben, und was hat das mit Klimapolitik zu tun?

ZU EURONEWS.GREEN
 
 
 
 
INDIEN | 30°
 
 
 
 
Die größte Klimabewegung Indiens
 
 
 
 
In den 1970er-Jahren verhinderten Dorfbewohner:innen in Uttakahand Forstarbeiten, die den Wald und damit ihren Schutz vor Fluten und Unwettern zerstören würden. Ihre Kampfstrategie: Bäume umarmen. Das Hindu-Wort „chipko“ bedeutet übersetzt „umarmen“ oder „sich dranhängen“. Mittlerweile ist das Dorf beinahe unbewohnt – wegen der Folgen der Klimakrise flüchteten viele. Einige der Aktivist:innen von damals leben noch heute und erzählen bei The Third Pole von damals.

ZU THE THIRD POLE
 
 
 
 
JAKARTA | - 6°
 
 
 
 
Indonesiens Kohle-Oligarchen
 
 
 
 
Das Projekt Multatuli hat eine interaktive Daten-Story gestaltet, um die vielen Schichten der Kohle-Oligarchie sichtbar und begreifbarer für die Öffentlichkeit zu machen. Die Kohle-Oligarchie ist eine kleine Gruppe von Männern, die die schmutzige Energiequelle in Indonesien kontrolliert. Die Geschichte wird mit einem Spiel präsentiert, bei dem die Spieler:innen Fragen zu den Geschäften und Netzwerken der zehn größten Kohle-Oligarchen des Landes beantworten müssen.

ZUM ONLINE-SPIEL
 
 
 
 
ANZEIGE
 
 
 
 
Wer sagt, dass Fernbeziehungen nicht funktionieren?
 
 
 
 
 
SONNENTOR zeigt nicht nur zur Weihnachtszeit, dass direkter und fairer Handel auf Augenhöhe das Geheimnis jeder guten Fernbeziehung sind. Der Bio-Pionier bezieht Kräuter und Gewürze von nah und fern. Allein in Tansania sind es rund 600 Bio-Bäuer:innen, die auf kleinstrukturierten Flächen unter anderem Nelken, Zimt und Kardamom anbauen.

MEHR ÜBER FAIREN HANDEL BEI SONNENTOR
 
 
 
 
FEEDBACK?
 
 
 
 
Dann antworte einfach auf diese Mail. Wir freuen uns auf deine Nachricht! Die nächste Ausgabe erscheint am 20. Jänner 2023.

Dieser Newsletter wurde dir weitergeleitet? Jeden Monat berichten wir, Katharina Brunner und Manuel Kronenberg, über die Ursachen, Folgen und die Bekämpfung der Klimakrise.

Abonniere diesen Newsletter kostenlos und erhalte freien Zugriff auf alle Breitengrade-Geschichten von DATUM.

  https://datum.at/breitengrade/  
 
 
 
 
ABO · Impressum & Disclaimer · Datenschutz · Newsletterprofil aktualisieren · Abmelden
 
 
 
 


(c) Satzbau Verlags GmbH