Über Ziegen, die Wildtiere retten und magische Schmetterling-Momente ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ 
                                                           
 
 
 
 
 
 
Willkommen zu DATUM Breitengrade!
 
 
 
 
Liebe Leserin,
Lieber Leser,

seit über zehn Jahren schon lebe ich vegetarisch, zeitweise auch vegan. Stecken Sie mich gerne in die Schublade, an die Sie vielleicht denken. Ich gehöre da, glaub ich, wirklich hinein. Fleisch zu essen steht für mich für Vieles, und nichts davon will ich unterstützen: Es verbraucht Ressourcen, die wir nicht mehr haben, trägt zum Klimawandel bei, hat ungerechte Tierhaltung zur Folge. Und ja, manchmal verurteile ich Menschen, die im Jahr 2022 mit all dem Wissen über Fleischproduktion immer noch täglich Fleisch essen. Aber ist wirklich das Fleisch-Essen an sich das Problem? Der neue DATUM Breitengrade Text lässt mich daran zweifeln.

Fleisch zu essen kann manchmal auch Tiere schützen. Paradox, oder? In Zimbabwe reihen sich immer mehr Dürre-Tage aneinander. Vor allem im Westen des Landes wird es immer schwieriger, Getreide, Früchte, Gemüse anzubauen. Also alles, von dem ich mich ernähre. Mehr und mehr Menschen kehren deshalb zu einer alten Tradition zurück: Sie gehen jagen. Levia Mugande, die Protagonistin unseres Magazintextes, und viele andere Bauern und Bäuerinnen der Tonga-Gemeinde im Südosten Afrikas erlegen Impala – eine häufig vorkommende Antilopenart –, Perlhühner und andere Wildtiere, um sie zu essen und zu verkaufen. Im Rahmen eines von der EU finanziertem ProjektsH bekommen Levia und ihre Nachbarn nun Ziegen zur Verfügung gestellt. Die sollen sie versorgen, damit sie nicht mehr jagen müssen.

Denn dadurch wird der Wildtierbestand kleiner, das Jagen der Wildtiere illegal. Wildtiere bereichern unsere Natur. Das gilt in Zimbabwe wie auch im Wald hinterm Haus meiner Eltern im kleinen Kärntner Dorf, im Wiener Wald oder in den Gewässern des Neusiedler Nationalparks. Wie spannend sind die Momente im Wald, wo plötzlich ein Reh davonhuscht. Wie magisch war es als Kind den Schmetterling-Schwarm zu beobachten. Heute sehe ich sie seltener. 
Laut IPBES-Bericht (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) von 2019 sind weltweit etwa eine Million Arten in den meisten Tier- und Pflanzengruppen vom Aussterben bedroht. Auch bei uns, tausende Kilometer von Levia entfernt, ist der Wildtierbestand zurückgegangen. Das hänge vor allem mit der intensiven Landwirtschaft zusammen, auch auch der Druck durch Raubfeinde nimmt zu, schreibt der Steirische Jagdverband. Die Universität von Innsbruck hat kürzlich gemeldet, dass die Hälfte der 2.500 Schmetterling-Arten in Vorarlberg gefährdet sind. Was ich als überzeugte Vegetarierin erstmal verdauen muss: Das Fleisch-Essen, die Ziegen, haben Levias Leben besser gemacht und zumindest ein paar Wildtiere gerettet. Nicht das Fleisch-Essen an sich ist das Problem, sondern das Wie und das Warum der Fleischproduktion.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre: In diesem Newsletter reisen wir von Zimbabwe nach Schottland, Jamaika, Mexiko und am Ende auch ins Land der Träume!

Liebe Grüße,
Katharina Brunner 

 
 
 
 
 
ZIMBABWE
 
 
 
 
Hier geht es zum Magazintext "Die neuen Ziegen kommen"

Über den Autor

   
Busini Bufana
ist in seiner Arbeit als Journalist fokussiert auf die Verbindungen zwischen Klimawandel, Ernährungssicherheit und Lebensbedingungen. Er möchte, dass Sie als Leser oder Leserin im deutschsprachigen Raum wissen: Die Region Binga, über die er im Text schreibt, hat generell eine hohe Armutsrate, Ernährungsunsicherheit und Unterversorgung der Bevölkerung zieht sich durch die Geschichte der Region, die auch gezeichnet von Dürre, Hitze und Hochwasser ist. Gerade deshalb ist ihm die Geschichte wichtig.

 
 
 
 
SCHOTTLAND
 
 
 
 
 
Kleine Menschen habens leichter in der Klimakrise

Schrumpfen wir wegen der Klimakrise? Wenn Temperaturen steigen, passen sich Säugetiere üblicherweise an, indem sie kleiner werden. Bei Wildpferden konnte man das bereits beobachten. In wärmeren Regionen sind Säugetiere generell kleiner als in kälteren – die sogenannte Bergmann-Regel. Ein Forscher in Edinburgh schreibt in seiner Publikation "The Rise and Reign of the Mammals" nun, dass auch Menschen sich in der Klimakrise anpassen könnten. Mehr dazu lesen Sie auf theguardian.com.
 
 
 
 
JAMAIKA
 
 
 
 
 
Sinkende Vergangenheit 
Port Maria im Norden Jamaikas ist ein geschichtsträchtiger Ort: Es war der erste Hafen, den Christopher Columbus erreichte. 1655 startete ein Sklave namens Tacky eine Rebellion, der sich rund 300 weitere Sklaven anschlossen. Nun gehört Jamaika zu jenen Inseln, die teilweise unter dem Meeresspiegel liegen. Wissenschaftler erwarten, dass Inseln wie Jamaika und damit auch der Ort Port Maria bis zum Jahr 2100 gänzlich unter Wasser stehen werden. Mit der Klimakrise verlieren wir auch wichtige Erinnerungsorte. Was bedeutet das? Die ganze Geschichte können Sie auf unbiasthenews.org lesen.
 
 
 
 
MEXIKO
 
 
 
 
 
Schlaflos

… waren viele Nächte des Schauspielers und Filmemachers Garcial Bernal wegen seiner Dokumentarfilmreihe El Tema (2021), erzählt er im Interview. Die in Mexiko produzierte Doku-Reihe befasst sich in sechs Teilen mit den Zusammenhängen zwischen Wasser, Energie-Politik, Konflikten und Gesundheit von Menschen und Natur. Im Interview von univision.com, einem amerikanisch-mexikanischen Medium, lesen Sie mehr über die Doku-Reihe. Auf YouTube ist sie kostenlos zu streamen.
 
 
 
 
ZAHL DES MONATS
 
 
 
 
 

werden durchschnittliche Erwachsene pro Jahr wegen wärmeren Nächten haben.

Verlorene Ruhe
Eine Peer-Review-Studie, die in der Zeitschrift One Earth veröffentlicht wurden, verwendet Daten aus mehr als zehn Milliarden Schlafdauermessungen von Tracking-Armbändern in 68 verschiedenen Ländern und kombiniert diese mit lokalen Wetter- und Klimadaten. Je wärmer die Nächte, desto weniger gut können wir schlafen. Mehr dazu lesen Sie auf insideclimatenews.org.
 
 
 
 
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