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Willkommen zu DATUM Breitengrade!
 
 
 
 
Liebe Leserin, lieber Leser, 

schön, dass Sie hier sind. Gemeinsam mit vielen anderen haben Sie DATUM Breitengrade abonniert, nachdem wir unsere erste Ausgabe versandt haben. Darum schicken wir sie noch einmal aus! Wenn Ihnen gefällt, was wir tun, erzählen Sie von uns – die zweite Ausgabe erscheint am 18. März. 

Warum darf Shell kein neues Erdöl in Südafrika suchen? Kommen die Mammuts zurück, um die Schmelze des Permafrosts aufzuhalten? Wie können Pensionskonten den Regenwald in Gefahr bringen? Und wie will China klimaneutral werden?

Diese Fragen stellen wir uns in der ersten Ausgabe von DATUM Breitengrade.

Für diesen monatlichen Newsletter suchen wir nach den spannendsten Klimageschichten, die lokale Autorinnen und Autoren aus aller Welt erzählen. Diese Texte übersetzen und adaptieren wir. Mit kooperativem Journalismus, also in enger Zusammenarbeit mit Medien aus anderen Ländern, wollen wir den Klimawandel als globale Krise besser erlebbar machen. Schließlich betrifft sie uns alle, egal in welchen Breitengraden wir leben. Deshalb wollen wir besser verstehen, was die Klimakrise für andere Weltregionen bedeutet, wie anderswo auf sie reagiert wird.

Wir, das sind Katharina Brunner, Alicia Prager und Clara Porak. Wir recherchieren und schreiben seit Jahren als freie Journalistinnen für DATUM und andere Medien über den Klimawandel und darüber, wie er unsere Gesellschaft verändert. Jetzt freuen wir uns auf den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, die normalerweise in anderen Sprachen veröffentlichen – zu Themen und Perspektiven, die in dieser Form nur selten in der Berichterstattung im deutschsprachigen Raum vorkommen. 
Diesen Monat haben wir einen Text aus Südafrika übersetzt und adaptiert, den Sie auch im aktuellen DATUM lesen können. Dazu erzählt uns die Autorin Nomfundo Xolo, warum sie zur Erdölsuche Shells recherchiert hat. Außerdem haben wir die "Zahl des Monats“ für Sie (zur Premiere aus Peru) sowie Empfehlungen zu wichtigen Geschichten aus Russland, Brasilien und China. Wir wünschen eine anregende Lektüre und freuen uns auf Ihr Feedback unter breitengrade@datum.at!

Ihre Katharina Brunner, Clara Porák und Alicia Prager 
© Gianmaria Gava© Gianmaria Gava
 
 
 
 
WILD COAST | SÜDAFRIKA | -31°
 
 
 
 
David gegen SHELL

Shell will offiziell bis 2050 Netto-Null-Emissionen haben, gleichzeitig sucht es nach mehr Erdöl- und -gas. Wie passt das zusammen? Gar nicht, meinen südafrikanische Umweltaktivist:innen.

Vor der Wild Coast, die am Ostkap Südafrikas am indischen Ozean liegt, sucht der Konzern nach neuen Vorkommen. Doch das Vorgehen löste große Proteste aus. Sie richten sich gegen die unmittelbaren Folgen der Erdölsuche: das Ausbleiben der Fische und das Risiko späterer Erdöllecks.

Doch Shell und die südafrikanische Regierung sehen finanzielle Profite. Gerade jetzt, da die südafrikanische Wirtschaft hart durch den Kompletteinbruch des Tourismus getroffen wird, wiegt dieses Argument schwer. Genau diese Wirtschaftlichkeit ist aber fraglich, je schneller erneuerbare Energien weltweit ausgebaut und Klimaziele gesteckt werden. So rechnet eine Studie, die vergangenen September in nature, einem der renommiertesten Wissenschafts-Magazine, erschienen ist, vor: Fast 60 Prozent der Reserven an Erdöl und Methangas – ausgehend von den Vorräten von 2018 – müssen im Boden bleiben, damit wir auch nur eine 50-prozentige Chance haben, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Die meisten Reserven, die heute als wirtschaftlich gelten, sind demnach nicht profitabel, wenn man sich an das Pariser Klimaabkommen hält. Ist die Erdöl-Förderung in der Klimakrise generell noch rentabel, noch vertretbar?

Wie es zu dem Widerstand in Südafrika kam und den Demonstrierenden ein überraschender Sieg gelang, davon erzählt der Text der Journalistin Nomfundo Xolo. Ursprünglich hat sie ihn für das gemeinnützige Magazin New Frame in Südafrika geschrieben. Wir haben ihn für DATUM adaptiert. Sie können ihn in der aktuellen Printausgabe oder hier online lesen.
 
 
 
 
   
     
Über die Autorin

Nomfundo Xolo (29) ist Journalistin und Dokumentarfilmerin in Südafrika. Sie arbeitet derzeit für das Magazin New Frame und schreibt vor allem zu Gerechtigkeits- und Umweltthemen.

“Seit ich 17 bin, arbeite ich als Journalistin, weil ich einen positiven Einfluss auf meine Gemeinschaft haben wollte. Schwarze in Südafrika spüren noch immer die Folgen von Apartheit und Kolonialisierung und werden in südafrikanischen Medien zu wenig repräsentiert. Gleichzeitig sind Schwarze meist nur die Konsumierenden von Medien, gestalten aber zu selten selbst. Ich habe mir deshalb vorgenommen, die Berichterstattung zu verbessern - mit dem Ziel, ausgewogen zu informieren und ein Bewusstsein für Menschenrechte zu schaffen. Die Geschichten, die ich erzähle, handeln von sozialer und ökologischer Gerechtigkeit, von dem Recht auf Landnutzung und von Enteignung.
Die Geschichte zu Shells seismischen Untersuchungen ist ein perfektes Beispiel für viele ähnliche Fälle in Südafrika, wo die Menschenrechte wegen Korruption und finanziellen Gewinnen von Politikern und Unternehmen auf dem Spiel stehen. Aber die Geschichte zeigt auch, dass ein Unternehmen, egal wie groß es ist, scheitern kann, wenn es die lokale Bevölkerung ignoriert.”
 
 
 
 
SIBIRIEN | 61°
 
 
 
 

Die Rückkehr der Riesen


Es ist die vielleicht wildeste Idee, die wir in den letzten Monaten gehört haben. Ein Wissenschaftler hat in Sibirien einen Nationalpark gegründet, in dem er die Schmelze des Permafrosts aufhalten möchte. Wie er das schaffen will? Er träumt von der Rückkehr der Mammuts. Warum? Das erfahren Sie in diesem Video von dem Dokumentarfilmer Grant Slanter.

Für alle, die lieber lesen, gibt es dazu einen neuen Text im New Yorker, für den der russische Journalist Joshua Yaffa den Nationalpark besucht hat.
 
 
 
 
BRASILIEN | -16°
 
 
 
 
Im Regenwald der Wall Street

Haben Sie sich schon einmal gefragt, was Ihr Pensionskonto mit der Klimakrise zu tun hat? Menschen in den USA vermutlich auch nicht – trotzdem treiben die Anlagen von dortigen Pensionsfonds die Entwaldung des Amazonas und des Cerrados, der brasilianischen Steppe, voran. Denn Agrarland gilt als sichere Anlage, der Wert landwirtschaftlicher Flächen steigt – und damit auch das Interesse vieler Investoren. So steigt der Wert der Flächen sowie der Anreiz, auf heutigem Wald- oder Steppengebiet neue Agrarflächen zu schaffen.

Selbst als “grün” eingestufte Investitionen befeuern diesen Trend in Brasilien derzeit. Das Resultat: Landgrabbing und Entwaldung. Mit dem Rechten Jair Bolsonaro als brasilianischem Präsidenten hat sich die Situation verschlechtert. Im Herbst wird in Brasilien gewählt, bis dahin ist Bolsonaro im Wahlkampfmodus. Für den Amazonas und den Cerrado bedeutet das vermutlich wenig Gutes. Was danach geschieht, hängt stark vom Ausgang der Wahl ab. Mehr dazu lesen Sie hier.
 
 
 
 
CHINA | 40°
 
 
 
 

Der Weg nach vorne


China ist das vielleicht wichtigste Land, wenn es um die Entscheidung um die Zukunft unseres Planeten geht. Was China tut, ist wegweisend für die Frage, in welcher Welt wir in 30 Jahren leben. Zwar sind die Pro-Kopf-Emissionen in China weit niedriger als in den USA, doch insgesamt bläst das Land mehr CO2 in die Luft. Fast 30 Prozent der globalen CO2-Emissionen entstehen dort – und sie könnten in Zukunft stark steigen. Dazu kommt, dass China durch Investitionen im Ausland viel Einfluss auf die Entwicklung anderer Staaten hat.

Doch auch China sucht Wege, um das Klima und die Umwelt zu schützen. Bis 2060 hat es versprochen, klimaneutral zu werden. Was heißt das? Die Journalistinnen Iris Yang und Athena Kuo beschreiben, wie China seine Energiewende schaffen will. Der Text erschien in Initium Media, einem digitalen Magazin, das seinen Sitz vergangenes Jahr aus Hongkong nach Singapur verlegt hat, um unabhängig berichten zu können, nachdem China die Pressefreiheit auch in Hongkong deutlich eingeschränkt hat.

Eine englische Fassung des Artikels finden Sie hier.
 
 
 
 
PERU | -12°
 
 
 
 
 
sind vor der Küste Limas in Peru ausgelaufen. 

Nach Angaben der Regierung wurden mehr als 180 Hektar an der Küste sowie 713 Hektar im Meer kontaminiert. Das sind 252 Fußballfelder am Land und fast 1.000 Fußballfelder im Meer. Tausende Meerestiere starben.
Verantwortlich für das ausgelaufene Öl ist ein Unfall auf einem Tankschiff des Konzerns Repsol. Der erklärt den Unfall mit ungewöhnlich hohen Wellen nach dem historisch großen Vulkanausbruch in Tonga und wirft Peru vor, nicht gewarnt worden zu sein.
 
 
 
 
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