Die aktuelle Breitengrade-Geschichte hat mich wieder besonders daran denken lassen, warum ich Teil dieses Projekts geworden bin und warum es für mich so wichtig ist. Die Klimakrise hat viele Gesichter. Mal heftig und schockierend wie die Fluten in Westeur ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ 
                                                           
 
 
 
 
 
 
Neue Perspektiven auf die Klimakrise
 
 
 
 

Liebe Leserin, lieber Leser,

seit einem Jahr gibt es Breitengrade bereits. Schön, dass du dabei bist! Vergangenen Freitag haben wir anlässlich unseres Geburtstages eine kleine Umfrage verschickt, um Breitengrade mit deinem Input noch besser zu machen. Wenn du es nicht eh schon getan hast, freue ich mich, wenn du noch mitmachst. Es dauert auch nur zwei Minuten! 

  Link: Zur Umfrage



Die aktuelle Breitengrade-Geschichte hat mich wieder besonders daran denken lassen, warum ich Teil dieses Projekts geworden bin und warum es für mich so wichtig ist. Die Klimakrise hat viele Gesichter. Mal heftig und schockierend wie die Fluten in Westeuropa, Pakistan oder Nigeria. Mal langsam und zermürbend wie in Brasilien, wo sich unsere aktuelle Breitengrade-Geschichte abspielt.

  Link: Zum Artikel



Der Paraná-Fluss und die Gegend um ihn herum trocknen aus, nachdem großflächige Landwirtschaft und Abholzung die Region aus dem Gleichgewicht gebracht haben. Was weit weg erscheint, tritt auch hierzulande ganz ähnlich auf: Im Sommer 2022 war der Wasserstand des Neusiedlersees im Burgenland so niedrig wie noch nie. Die Folgen betreffen Fischer:innen, Anrainer:innen, Tiere und Vegetation. 

Und schon vor einem Jahr fand eine Studie heraus, dass Deutschland in den vergangenen 20 Jahren Wasser im Umfang des Bodensees verloren hat“. Die Folgen der Klimakrise zeigen sich bereits an jedem Ort der Welt. 

Zum Geburtstag von Breitengrade denke ich daran: Geschichten von anderen Orten zu lesen, hilft dabei, das große Ganze und die vielen Zusammenhänge der Klimakrise zu verstehen. Was ist das Besondere an Breitengrade für dich? Auch das wollen wir in unserer Umfrage wissen. Ich freue mich darauf, deine Antwort zu lesen!

Liebe Grüße
Katharina Brunner


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BRASILIEN | -23°
 
 
 
 
 
 
 
 
Auf dem Trockenen
 
 
 
 
Das Einzugsgebiet des Paraná-Flusses in Brasilien leidet seit 2021 unter einer beispiellosen Dürre. Wichtige Schutzgebiete wie das Várzeas do Rio Ivinhema, das eines der letzten Waldstücke der Region beherbergt, sind betroffen. Umweltschützer, indigene Völker und Kleinbauern machen landwirtschaftliche Monokulturen verantwortlich. Von Ana Ionova
 
 
 
 
3 FRAGEN AN DIE AUTORIN
 
 
 
 
„Monokulturen verändern Landschaften & Ökosysteme dramatisch“
 
 
 
 
   
     
Ana Ionova, in deinem Artikel schreibst du über die Auswirkungen der Monokultur in Brasilien. Hat dich bei deinen Recherchen etwas besonders überrascht?

Ich berichte schon seit Jahren über Umwelt und Klima, daher waren mir die Folgen der großflächigen Landwirtschaft bekannt. Aber während der Recherche für diese Geschichte konnte ich unmittelbar beobachten, wie Monokulturen ganze Landschaften und Ökosysteme dramatisch verändern.
Es war erschütternd, die ausgedörrte, rissige Erde zu sehen und rundherum die Maisfelder, alles nur wenige Kilometer von den letzten verbliebenen Wäldern der Region entfernt. Eindrücklich waren auch Geschichten darüber, wie die Landwirtschaft Regenzyklen verändert – und wie sich das wiederum auf die Tierwelt auswirkt. Und dann waren da noch die indigenen Menschen, die mir erzählten, wie stark sie unter den Monokulturen und der Klimakrise leiden. Die sozialen und ökologischen Auswirkungen von Landwirtschaft sind also wirklich weitreichend.

Unsere Leser:innen leben weit weg von Brasilien. Gibt es dennoch Verbindungen zwischen den schädlichen Auswirkungen der brasilianischen Landwirtschaft und dem Essen auf europäischen Tellern?

Auf jeden Fall! Heutzutage sind die Lieferketten global und ein Großteil der Waren aus brasilianischer Produktion wird in Europa konsumiert. Deshalb ist es so wichtig, dass europäische Unternehmen, die einen enormen Einfluss haben, ihre Lieferanten überwachen und von ihnen verlangen, dass sie nachhaltige Praktiken anwenden. Für die Verbraucher:innen in Märkten wie Österreich und Deutschland ist es ebenfalls wichtig, Druck auf die Marken auszuüben, damit sie nur mit Lieferanten zusammenarbeiten, die nicht zur Abholzung der Wälder beitragen. Dabei müssen Verbraucher:innen natürlich auch anerkennen, dass nachhaltige Lieferketten oft teurer sind.

Bolsonaro hat die Abholzung des Regenwaldes massiv gefördert. Blickst du jetzt, da er nicht mehr an der Macht ist, optimistischer in die Zukunft als zuvor?

Ich bin optimistischer, aber dennoch zurückhaltend. Lula hat versprochen, die Abholzung zu stoppen und Landraub in indigenen Gebieten und geschützten Wäldern zu unterbinden. Er hat bereits einige wichtige Schritte in diese Richtung unternommen, zum Beispiel die Wiederaufnahme einer strengeren Polizeiarbeit im Amazonasgebiet oder die Verhandlungen über die Wiedereinführung eines internationalen Fonds, aus dem früher Naturschutzprojekte finanziert wurden. 

All das ist wirklich vielversprechend. Doch in den letzten vier Jahren haben sich die finanziellen und logistischen Mechanismen, die die Abholzung ermöglichen, tief verfestigt. In einigen Ecken Brasiliens sind illegales Holz, Gold und Rindfleisch die Motoren der lokalen Wirtschaft. Dieses System zu zerstören ist unglaublich schwierig, es wird wahrscheinlich Jahre dauern. Wichtig wird dann sein, es durch nachhaltigere Alternativen zu ersetzen, damit es sich für die Gemeinschaften vor Ort lohnt, den Regenwald zu erhalten.
 
 
 
 
ZAHL DES MONATS
 
 
 
 
 
Mehr als 1.700 Menschen sind in den vergangenen zehn Jahren bei dem Versuch, Bergbau, Ölbohrungen oder Abholzung zu verhindern, getötet worden.

Das hat die NGO Global Witness aufgezeichnet. Lateinamerika steht an vorderster Front, wenn es um tödliche Angriffe auf Umweltaktivist:innen und Umweltschützer:innen geht: 68 Prozent der tödlichen Angriffe ereigneten sich dort. Brasilien verzeichnet am meisten Fälle, gefolgt von Kolumbien, Mexiko und Honduras. 

ZU GLOBAL WITNESS
 
 
 
 
NEPAL | 27°
 
 
 
 
So wächst der Wald
 
 
 
 
Zwischen 1992 und 2016 hat sich die Waldbedeckung in Nepal fast verdoppelt – von 26 auf 45 Prozent. Einen Grund für den Erfolg sehen die Forscher:innen in gemeinschaftlichem Waldmanagement: Lokale Gruppen organisierten sich selbst und erreichten, dass sich der Waldbestand in manchen Gebieten um 92 Prozent vergrößerte.

ZU EARTH OBSERVATORY
 
 
 
 
 KENIA | -1°
 
 
 
 
Mehr Gewalt nach Naturkatastrophen
 
 
 
 
Bedrückende Aktualität hat nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien auch dieses Thema: Während nach Naturkatastrophen meist über Verstorbene berichtet wird, beleuchtet The Fuller Project in einer Recherche das Leben von Frauen danach. Ihre Recherche ergab, dass häusliche Gewalt häufiger während und nach Extremwetter-Ereignissen und Naturkatastrophen auftritt. Im Text erzählen viele Frauen, dass ihre Partner häufig großen Stress und Frustration erleben, weil sie die Familie nicht mehr versorgen können. Gewalt an ihren Partnerinnen wird dann mitunter zum Ventil dafür.

ZU THE FULLER PROJECT
 
 
 
 
GROSSBRITANNIEN | 52°
 
 
 
 
Die Seerobben kommen wieder
 
 
 
 
Die Robbenbestände im Vereinigten Königreich steigen wieder an. Nachdem sie im 20. Jahrhundert fast verschwunden waren, sind in der diesjährigen Brutsaison knapp 4.000 Jungtiere geboren. Das sind fast doppelt so viele wie vor drei Jahren, als sie das letzte Mal gezählt wurden. Vor allem die Eindämmung der Jagd nach ihnen hat zum Erfolg beigetragen. Die Jungtiere neigen dazu, weit zu wandern. Damit erklären sich die Tierschützer:innen, dass in den ersten Wochen des Jahres 2023 Jungtiere vor Dönerläden, „Fish and Chips“-Restaurants und auf Feldern von Landwirten gefunden wurden.

ZU THE GUARDIAN
 
 
 
 
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