Sie kämpfen gegen „Opferzonen“ – Gebiete, in denen die extrem schädliche Kupferproduktion Chiles angesiedelt ist – und erzielen Erfolge. ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ 
                                                           
 
 
 
 
 
 
Neue Perspektiven auf die Klimakrise
 
 
 
 

Liebe Leserin, lieber Leser,
 


die heutige Ausgabe DATUM Breitengrade ist anders als gewohnt, denn wir stellen uns im Team neu auf. Ab heute schreiben diesen Newsletter Katharina Brunner, die du schon kennst, und ich, Manuel Kronenberg. Clara Porák und Alicia Prager verabschieden sich, um sich neuen Projekten zu widmen. Aber keine Sorge: Wir bringen auch in Zukunft die spannendsten und konstruktivsten Geschichten in dein Postfach – aus Regionen, die die Klimakrise am stärksten spüren, obwohl sie am wenigsten dazu beigetragen haben.

Die aktuelle DATUM-Breitengrade-Story zeigt auf, was viele immer wieder anzweifeln: Menschen können etwas bewegen, sogar dann, wenn Veränderung aussichtslos erscheint. Die Geschichte, recherchiert und geschrieben von Angelina De los Santos, spielt sich in Chile ab und erzählt vom Kampf feministischer Aktivistinnen gegen die Kupferproduktion des Landes.

Krebs, Fehlgeburten, saurer Regen: Wo die Industrie angesiedelt ist, spricht man nur noch von „Opferzonen“. Und da behördliche Kontrollinstanzen versagen, öffentliches Bewusstsein fehlt und die Kupferproduktion einen großen Teil der Wirtschaftsleistung Chiles ausmacht, scheint die Industrie unantastbar.

Was tun, als Aktivist:in, in einer solchen Ohnmachts-Situation, wie sie viele Menschen auch in unseren Breitengraden kennen? Die einen besprühen Ministerien oder gehen auf die Straße, andere kleben sich auf Autobahnen fest. Die chilenischen Aktivist:innen gehen ihren ganz eigenen Weg. Und bringen damit am Ende die Regierung sogar so weit, ein starkes Versprechen abzugeben: Aus den Opferzonen sollen wieder lebenswerte Orte werden.

Für dich als Abonnent:in von DATUM Breitengrade ist dieser Text wie immer ohne Paywall zugänglich:



Übrigens: In unserer neuen Rubrik „Drei Fragen an“ liefern wir ab sofort ein kurzes Interview mit den Autor:innen der adaptierten Texte mit.

Von Südamerika aus machen wir uns dann weiter auf die Reise nach Kenia, Uganda und in eine der sich am schnellsten erhitzenden Regionen weltweit.

Herzliche Grüße
Manuel Kronenberg


PS: Wir freuen uns immer, wenn du den Newsletter weiterleitest und so die Geschichten von DATUM Breitengrade auch deinen Bekannten zugänglich machst.
 
 
 
 
CHILE | -45°
 
 
 
 
 
 
 
 
Aus der Opferzone
 
 
 
 
Jahrzehntelang belastete der Kupferabbau die Bucht von Quintero-Puchuncaví in Zentralchile. Nun kündigt die Regierung an, eine der Kupferproduktionsstätten zu schließen. Feministische Aktivistinnen sehen darin eine wichtige Errungenschaft. Von Angelina De los Santos.
 
 
 
 
3 FRAGEN AN DIE AUTORIN
 
 
 
 
„Sie kämpfen, um ihre Realität zu verändern“
 
 
 
 
   
     
Angelina De los Santos, warum haben Sie diesen Text geschrieben?

Meine erste Annäherung an den sozio-ökologischen Konflikt in Quintero-Puchuncaví war im August 2018, als giftig-gelbe Wolken den Himmel über der Bucht färbten und fast 2.000 Menschen durch die Abgase vergiftet wurden. Damals arbeitete ich für eine internationale Nachrichtenagentur, für die ich einen kurzen Artikel darüber schrieb. Ein Jahr später beschloss ich, auf eigene Faust nach Chile zu reisen. Die Verseuchung zu sehen, zu riechen und zu hören, hat meine Sichtweise auf die Auswirkungen staatlicher Politik auf Körper und Territorien verändert. Die Stärke der Aktivist:innen, vor allem die der Frauen, veränderte meine Sichtweise auf das, was im Kampf um die kollektive Eroberung von Rechten gebraucht wird und möglich ist. Sie kämpfen, um ihre Realität zu verändern und ihr nicht zum Opfer zu fallen.

Was bedeutet es, in Uruguay Journalistin zu sein?

Die meisten Journalist:innen in Uruguay werden schlecht bezahlt, arbeiten lange und haben mehrere Jobs. Am Land ist es noch schwieriger als in der Hauptstadt Montevideo. Frauen werden schlechter bezahlt, unterdrückt, haben nicht die gleichen Chancen. Die LGBTQA+-Gemeinschaft und auch Afro-Amerikaner:innen und indigene Völker sind wie im übrigen Lateinamerika wenig oder gar nicht sichtbar. Ermordung und Verfolgung von Journalist:innen sind auf dem Kontinent ein ernstes Thema. In Uruguay fühle ich mich als Journalistin sicher, da es hier keine bewaffneten Konflikte und weniger Korruption gibt.

Wie nehmen Sie die Berichterstattung internationaler, europäischer oder US-amerikanischer Medien über Wirtschaftsstrukturen in Lateinamerika wahr?

Mein Eindruck ist: Das Thema macht in den Mainstream-Medien nirgendwo auf der Welt Schlagzeilen. Auch Medien in Europa und den Vereinigten Staaten, die Heimatländer vieler im globalen Süden tätiger Rohstoffunternehmen, entziehen sich dieser Logik nicht.

Ich halte die Berichterstattung des Online-Magazins Mongabay für gut. Die Redaktion ist auf Umweltjournalismus spezialisiert. Sie arbeitet mit lokalen Journalist:innen zusammen, und ich denke, das ist der Schlüssel zu einem besseren Verständnis der Gebiete und ihrer Konflikte.
 
 
 
 
ZAHL DES MONATS
 
 
 
 
 
Fünf Kipppunkte im Klimasystem der Erde drohen bereits bei aktueller Erhitzung (1,2 Grad) überschritten zu werden.
Einmal überschritten, lösen solche Kipppunkte unumkehrbare Dynamiken aus, die sich wiederum verstärkend auf die Klimakrise auswirken.

Eine neue, viel beachtete Studie identifizierte 16 Kipppunkte und untersuchte, ab wie viel Grad Erwärmung sie gefährdet sind. Das Ergebnis ist alarmierend: Selbst wenn die Menschheit das Pariser Abkommen einhält (1,5 bis 2 Grad Erhitzung), ist es wahrscheinlich, dass sechs Kippelemente überschritten werden. Dazu zählt das Abschmelzen des grönländischen Eisschilds, das Absterben von Korallenriffen und das abrupte Auftauen von Permafrost. Die Folgen wären für Menschen überall auf der Welt verheerend. Mehr Informationen hat zum Beispiel Klimareporter.
 
 
 
 
KENIA | -2°
 
 
 
 
Mit Mangroven gegen die Klimakrise
 
 
 
 
Du kennst das bestimmt vom Fliegen: Mit ein paar Klicks und wenigen Euros kannst du die mit der Reise verbundenen CO2-Emissionen kompensieren, mithilfe von Diensten wie atmosfair. Solltest du gar nicht mehr fliegen, kennst du diese CO2-Kompensation sicherlich von Unternehmen, die ihre Produkte klimaneutral machen wollen.

Aber was passiert dabei eigentlich genau? Die Geschichte vom Earth Journalism Network führt uns nach Kenia, wo verschiedene indigene Völker Mangrovenbäume entlang der Küsten pflanzen, nachdem sie feststellten, dass das Fällen dieser Bäume zu schwindendem Fischbestand und heftigen Fluten führte.

Und weil Mangroven drei- bis fünfmal mehr Kohlenstoff speichern als Wälder auf dem Festland, eignet sich das Pflanzen besonders gut, um Emissionszertifikate zu verkaufen. Die Geschichte zeigt, wie sich die lokale Bevölkerung gegen die Klimakrise wappnet – und sich gleichzeitig mehr Wohlstand sichert.

ZUM EARTH JOURNALISM NETWORK
 
 
 
 
UGANDA | 2°
 
 
 
 
Eine Million Sheabäume
 
 
 
 
Dass Bäume wichtige Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise sind, zeigt auch dieser Text von Climate Tracker über die Bemühungen von Gemeinschaften im Norden Ugandas. Hier gab es einst Sheabäume in Hülle und Fülle, doch heute sind sie bedroht durch menschliche Abholzung für die Herstellung von Holzkohle sowie durch die zunehmende Häufigkeit von Trockenperioden und unregelmäßigen Regenfällen.

Sheabäume dienen nicht nur als Kohlenstoffsenke, sondern sind auch enorm wichtig für den Erhalt der biologischen Vielfalt in der Region. Deshalb will die Bevölkerung den Bestand wieder aufbauen und hat sich vorgenommen, eine Million Sheabäume innerhalb von zehn Jahren zu pflanzen und zu pflegen.

ZU CLIMATE TRACKER
 
 
 
 
KANADA | 62°
 
 
 
 
Wo Wissenschaft auf indigenes Wissen trifft
 
 
 
 
Dieser Artikel von Climate Home News dreht sich um die subarktische Wildnis in der kanadischen Dehcho-Region, eine der sich am schnellsten erhitzenden Regionen weltweit.

Die Ökosysteme verändern sich laut dem im Text zitierten Forscher William Quinton so schnell wie an kaum einem anderen Ort der Welt. Die Gegend erlebt katastrophale Fluten, Erdrutsche, Brände und sterbende Wälder. Um die Auswirkungen der Klimakrise zu erforschen und herauszufinden, wie man diese am besten bewältigt, arbeitet Quinton eng mit der Dene-Community zusammen, eines von sechs indigenen Völkern in der Region. Diese Zusammenarbeit ist laut dem Forscher eine „einzigartige Verbindung von Wissenschaft und indigenem Wissen“.

ZU CLIMATE HOME NEWS
 
 
 
 
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