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Willkommen zu DATUM Breitengrade!
 
 
 
 
Liebe Leserin,
Lieber Leser,

ich saß an die Wand gelehnt, in einem der vielen Gänge auf der Weltklimakonferenz in Bonn, da hörte ich ein Baby weinen. Es war vor rund fünf Jahren, aber noch heute erinnere ich mich genau. Ich war Teil der österreichischen Jugenddelegation und wartete auf den Start einer Diskussion. Eine der Sprecherinnen hatte ihr Kind mitgebracht.

Es war eine indigene Aktivistin aus Brasilien. Mit ihrem Sohn auf dem Arm hielt sie eine Rede, in der sie erklärte, was Natur für sie ist, und meinte, dass alles Lebendige Teil ihrer Familie sei. Ich erinnere mich nicht mehr ganz genau, was sie sagte, aber als ich sie dort stehen sah, mit ihrem Kind auf dem Arm, wurde mir auf einmal klar: Bei der Weltklimakonferenz geht es um alles.

Es war ein merkwürdiges, taubes Gefühl gewesen, das mich durch die Konferenz getragen hatte. Ich wusste: Was da beschlossen wird, ist extrem wichtig. Aber die Verhandlungen waren technisch, emotionslos. Die Menschen, die sie führten, sprachen von bürokratischen Details. Kaum jemandem, so kam es mir vor, ging es wirklich ums Überleben.

Es war mehr als diese Dringlichkeit, die diese Begegnung so berührend machte, es war auch die Überzeugung, mit der diese Frau für die Natur kämpft. “Action on behalf of life transforms. As we work to heal the earth, the earth heals us.“ – Während wir versuchen, die Erde zu heilen, heilt sie uns, so beschreibt das die indigene Kanadierin und Wissenschaftlerin Robin Wall Kimmerer in ihrem Buch "Braiding Sweetgrass".

Ich bin bis heute dankbar für diese Begegnung. Sie hat mir gezeigt, wie wichtig gerade in Anbetracht der Klimakrise unterschiedliche Perspektiven und vor allem jene von indigenen Menschen sind. Der größte und wichtigste Unterschied zu vielen westlichen Kulturen: Sie verstehen sich als Teil der Natur, nicht als abgetrennt von ihr.

Darum geht es auch in dieser Ausgabe von DATUM Breitengrade. Wir erzählen die Geschichte einer indigenen Gemeinschaft, die mit Solarenergie selbstbestimmter leben kann – unabhängig von Benzin. Außerdem reisen wir nach Nigeria und England und stellen einen Film vor, der von Protesten in drei Ländern erzählt: Hongkong, Uganda und Chile.

Ich wünsche eine spannende Lektüre,

Ihre Clara Porak    
  


 
 
 
 
PHILIPPINEN
 
 
 
 
Octavio bringt die Sonne ins Dorf

Während die philippinische Regierung die Infrastruktur für sie vernachlässigt, hat eine indigene Siedlung die Sache selbst in die Hand genommen: Octavio Pranada, einer der Stammesführer, hat Solarenergie und damit Strom ins Dorf gebracht.

Was das für die Gemeinschaft bedeutet und warum Solarenergie gerade für indigene Menschen wichtig ist, lesen Sie im neuen DATUM oder hier.
 
 
 
 
Über die Autorinnen 
 
 
 
 
   
     
Mariejo S. Ramos
studierte Journalismus, als die Philippinen als eine der gefährlichsten Regionen für Journalistinnen und Journalisten galten. Warum sie den Beruf dennoch wählte: “Ich will die Öffentlichkeit so nah wie möglich an die Wahrheit bringen.” 2018 sah sie ein Foto der Aetas, einer häufig vertriebenen indigenen Community. Sie standen auf zerstörtem, brachem Land: “Vulnerable Gruppen sind die, die am meisten die Konsequenzen der Klimakrise zu spüren bekommen. Darum fokussiere ich besonders auf deren Perspektiven und Lösungen.”
 
 
 
 
Krixia Subingsubing 
ist derzeit Fellow des Oxford Journalism Climate Network der University of Oxford und des Reuters Instituts. Ihr Schwerpunkt ist das Thema Menschenrechte: “Als Reporter wird unsere Rolle oft so definiert: Gib denen, die keine Stimme haben, eine Stimme.
   
 
 Durch meinen Fokus auf Geschichten über marginalisierte    Gruppen – wie von Armut betroffene, indigene Menschen    oder Frauen und Kinder – habe ich erkannt, dass sie nicht    ohne Stimme sind. Was fehlt, sind nicht ihre Stimmen,    sondern Ohren, die ihnen zuhören.”   
 
 
 
 
HONGKONG  – UGANDA – CHILE 
 
 
 
 
Wann, wenn nicht wir?
Der Film „Dear Future Children“ porträtiert Klimaaktivistinnen und -aktivisten von drei Kontinenten, die für eine bessere Zukunft kämpfen. Der 21-jährige Regisseur Franz Böhm begleitete sie.

Hier geht es zum Trailer.
Ab 3. Juni kann man den Film in österreichischen Kinos sehen. Alle Termine hier.
 
 
 
 
NIGERIA 
 
 
 
 
Aus den Augen, aus dem Sinn: Wo die EU ihren Müll ablädt

1,1 Millionen Tonnen Plastikmüll exportierte die EU allein im Jahr 2021 in Nicht-EU-Länder. Jeden Tag verlassen über drei Millionen Kilogramm Plastikabfall die EU – viel davon landet in der Türkei, in Malaysia, in Vietnam und Indonesien. Doch was passiert dort mit dem Plastikmüll? Der nigerianische Investigativjournalist Adejumo Kabir hat recherchiert.
Den ganzen Text lesen Sie hier.
 
 
 
 
GROSSBRITANNIEN
 
 
 
 

Doch nicht weg? Carbon Offsetting

Kompensieren liegt voll im Trend: Mit jedem Flug, den man bucht, kann man sich mittlerweile eine Kompensation für die Treibhausgase mitkaufen.

Eine Recherche von Greenpeace, die in Kooperation mit der Financial Times veröffentlicht wurde, zeigt: CO2-Kompensationen halten oft nicht, was sie versprechen. Sie ist hier frei lesbar. 
 
 
 
 
AUF HOHER SEE
 
 
 
 
 

Prozent der Überseeschifffahrt würde obsolet werden, wenn die Welt aus fossilen Brennstoffen aussteigt. 


Denn fast die Hälfte der Schiffe fährt aktuell mit Öl oder Gas beladen.

Hochseeschifffahrt ist bekannt als einer jener Sektoren, die die Umwelt stark verschmutzen und in denen es immer wieder Menschenrechtsverletzungen gibt. Dass der Umstieg auf erneuerbare Energien auch die Schifffahrt verändert, ist deshalb ein Beispiel für das sogenannte Multisolving – also mehr als ein Problem zugleich zu lösen. Mehr dazu hier. 
 
 
 
 
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